Friday 2 September 2005

"Wie man seine Klasse vor einer Deutschprüfung rettet"

Dieses Gedicht habe ich für eine Deutschstunde geschrieben ― es muss in 1988 oder vielleicht 1989 gewesen sein, denn es war in der "1.y"-Gymnasienklasse; ich war also 15 oder 16...

Um sieben bin ich wach;
Im Bett gibt's ein Gekrach;
Nochmals von dir geträumt:
Du hast mich eingeschäumt!

Ich geh' dann schnell noch baden
Und sing' die Serenaden,
Speziell für dich geschrieben;
Jetzt ist es zehn nach sieben.

Ich hab' mich schnell frottiert;
Jetzt bin ich auch "pressiert";
Beginn' mich anzuziehen:
Muss um halb schon fliehen!

Ich guck' Mal 'rein ins Spiegel:
Frisur sitzt wie ein Igel;
Ich will mich nicht rasieren;
DAS muss dich doch verwirren!?!

Ich esse ein Paar Stückchen
Und spür' bei jedem Schlückchen
Die süße rote Lippen:
Es bringt mich fast zum Kippen!

Und in der Schule will ich fragen
Ob du mich liebst, willst du mich haben?
Doch dazu wird es niemals kommen,
Denn ich bin schüchtern, ganz vollkommen...

Dann plötzlich seh' ich dich;
Zuerst bemerkst du nichts;
Dann guckst du ― ich werd' rot;
Ich wünscht' ich hätte Mut!

Jetzt sitze ich zu Hause
Und trink' mich voll in Brause;
Schon wieder ging 'nen Tag,
Und ich hab' nicht gefragt...

Ich habe Liebeskummer;
Hätt' ich bloß deine Nummer!
Gedicht ist jetzt zu Ende;
'Ne DREIZEHN gern ich fände!

(13 ist die höchste Note in Dänemark).

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